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Während Corona wurde das zwischenmenschliche Umarmen zum Tabu. Ein Ersatz muss her! Ich als frühere Druckereiinhaberin besinne mich gerne zurück an das gute alte Papier. Nach wie vor finde ich ein Mailing, eine Karte oder ein physisches Magazin etwas ganz Besonderes. Und für mich gibt es beim Papier viele Parallelen zu einer zwischenmenschlichen Umarmung. Papier fühlt sich je nach Struktur, ob gestrichen, unbehandelt, genarbt, geprägt oder mit Partikeln versehen, anders an. So wie jede Umarmung, die sich je nach dem Gegenüber ebenfalls anders anfühlt. Zudem riecht jeder Mensch anders. So auch das Papier. Frisch gedruckt riechst du noch die Druckfarbe. Oder erinnere dich an alte Liebesbriefe, die vom Verehrer/von der Verehrerin mit Parfüm eingesprüht wurden. Papier hat weitere menschliche Eigenschaften. Es ist, genau wie wir Menschen, agil, sensibel und trotzdem sehr belastbar. Wenn das Papier zusammengeknüllt wird, raschelt es oder gibt unterschiedliche Geräusche von sich. Papier geht also über alle fünf Sinne. Ja, sogar schmecken kann es (Stichwort Esspapier). Schlussendlich gibt das Papier auch Wärme ab, spätestens dann, wenn es verbrannt wird.

Ach, wir Menschen haben so viele Gemeinsamkeiten mit Papier. So also mein Tipp in dieser schwierigen Zeit: Schreibe doch jemandem eine Postkarte oder einen Brief und lass dich vom Papier und all seiner Attribute verzaubern. Dies bringt dir das wohlige Gefühl einer Umarmung zurück.