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Immer wieder werde ich gefragt, warum ich so viel arbeite. Lange konnte ich keine genaue Antwort geben, dabei wäre sie so einfach beantwortet gewesen. Leidenschaft! Darum macht mich meine Arbeit glücklich. Ich glaube daran, dass jeder Mensch seine Leidenschaft irgendwo irgendwie einsetzen soll, sonst wird er definitiv unglücklich. Wenn ich meine Freundinnen und Kolleginnen in meinem Umfeld beobachte, stelle ich fest, dass ihre Leidenschaft oftmals mit Kindern verbunden ist. Sie haben alle Kinder und begleiten sie zu erwachsenen Menschen. Oft realisieren sie selbst gar nicht, dass unheimlich viel Arbeit dahintersteckt.

Ich habe keine eigenen Kinder, also entfällt bei mir das «Mami sein». Darum setze ich meine Zeit für meine Visionär-Projekte ein. Das ist meine Berufung. Als Selbstständigerwerbende musste ich nie überlegen, ob das nun Frei- oder Arbeitszeit ist. Ich habe zu 80 % immer das getan, was mich im Geist sättigte und glücklich machte. Das ist ein Privileg, das ist mir bewusst. Doch ich denke, dass noch ganz viele andere Menschen dieses Privileg nutzen könnten. Wir haben so viele Freiheiten. Wir können unsere Jobs selbst auswählen und vielleicht finden wir irgendwann sogar unsere wahre Berufung. Es gibt Kinder, die wissen schon früh ihren Traumjob finden und ihn schliesslich ausüben. Das sind wahre Glückspilze!

Ich habe das Gefühl, dass der Suche nach der eigenen Berufung nur wenig Beachtung geschenkt wird und es sich bei vielen eher um «Erwerbsarbeit» handelt: arbeiten gehen, damit Ende Monat die Rechnungen bezahlt sind, der Kühlschrank gefüllt und ein hoffentlich beachtlicher Rest für andere Bedürfnisse ausgegeben werden kann. Wie soll man da schon seine Berufung finden?